Dein Herz ist schwer? Du weinst viel? Möchtest dich am liebsten für immer in deinem Zimmer vergraben? Liebeskummer kann sehr schmerzhaft sein und leider erleben ihn die meisten Menschen mindestens einmal im Leben. Wir haben aber eine gute Nachricht für dich: Dein Liebeskummer wird vorbeigehen.
Liebeskummer ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung, die fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens durchmacht. Es kann schwierig sein, damit umzugehen und sich zu erholen. Doch du bist nicht allein. Wir verraten dir die besten Tipps, wie du deinen Liebeskummer überwinden kannst.
Was ist Liebeskummer eigentlich?
Wochen, Monate oder sogar Jahre hast du mit dieser einen Person jede Sekunde deines Lebens geteilt – und jetzt, nach der Trennung, scheint die Person wie ausgelöscht. Ja, ein gebrochenes Herz tut weh. Du fühlst dich traurig, einsam oder verzweifelt. Manchmal hast du auch körperliche Symptome wie Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder Schlafprobleme.
Doch was passiert bei Liebeskummer eigentlich in unserem Körper? Wenn wir verliebt sind, schüttet unser Gehirn Glückshormone wie Dopamin, Adrenalin und Oxytocin aus. Wenn wir verlassen werden, sinkt der Dopamin-Spiegel drastisch und es werden vermehrt die Stresshormone Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Das kann zu körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen oder Zittern führen.
Es ist wichtig, dass du dir ausreichend Zeit nimmst, um zu trauern, dir Unterstützung bei Freunden oder Familie suchst und auf deine eigene Gesundheit achtest. Mit der Zeit wird der Schmerz weniger und du wirst wieder glücklich sein – versprochen.
Wie du am besten mit Liebeskummer umgehst, erfährst du außerdem in der neuen Folge #11 des IKK classic-Podcasts mit Vivi und Marco.
Welche Symptome gibt es?
Bei jedem Menschen verläuft Liebeskummer unterschiedlich – sowohl bei Männern als auch bei Frauen – mit psychischen und physischen Symptomen. Michèle Loetzner, Autorin des Buchs „Liebeskummer bewältigen in 99 Tagen“, erklärt: „Wichtig ist die Erkenntnis, dass wir uns das alles nicht einbilden. Etwa körperliche Beschwerden wie Schlafmangel, Unruhe oder Verspannungen. Es gibt nachweisbare hormonelle Zusammenhänge. Deshalb müssen wir als Gesellschaft dringend aufhören, so zu tun, als wäre Liebeskummer emotionaler Quatsch“.
Mit Liebeskummer arbeiten
Oftmals möchte man sich bei Liebeskummer am liebsten in den eigenen vier Wänden verkriechen und die Arbeit vermeiden. Doch Arbeiten kann dir helfen, dich abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen. Es ist okay, mit vertrauten Kolleginnen und Kollegen über deine aktuelle Situation zu sprechen.
Expertin Michèle Loetzner ist aber auch der Meinung, dass es in Ordnung ist, sich bei Liebeskummer krank zu melden. „Man würde sich ja auch nicht mit einem blutenden, gebrochenen Bein zur Arbeit schleppen, warum also mit gebrochenem Herzen? Wir müssen psychische Probleme endlich ernster nehmen. Nur weil sie nach außen oft unsichtbar sind, heißt das nicht, dass sie nicht existieren.“
Ab wann zum Arzt bei gebrochenem Herzen?
Du hast das Gefühl, dass du schon alles getan hast, um den Liebeskummer zu überwinden? Nichts hat geholfen? Dann ist es Zeit, dass du dir professionelle Hilfe suchst.
Michèle Loetzner rät: „Wer über mehrere Wochen nichts essen, sich auf nichts konzentrieren oder nicht schlafen kann, sollte auf jeden Fall zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen. Es ist übrigens kein Makel, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, im Gegenteil. Man weiß heute, dass Menschen mit Liebeskummer ähnliche Symptome haben wie Gewaltopfer. Das sollte man nicht unterschätzen.“
Scheue dich also nicht davor, zuzugeben, dass du Hilfe brauchst und suche dir eine Therapeutin oder einen Therapeuten, um mit der Person offen über alles zu sprechen und die Hilfe zu bekommen, die du benötigst.
Wir danken Michèle Loetzner für das Interview. Ihr Buch „Liebeskummer bewältigen in 99 Tagen“ erschien im Juni 2020 im DuMont-Verlag. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt, darunter Spanisch, Chinesisch und Niederländisch.