Jeder Mensch is(s)t anders
Der These, dass für jeden Körper etwas anderes gut ist, stimmt Ernährungswissenschaftler Uwe Knop zunächst zu: "Es gibt so viele gesunde Ernährungsformen, wie es Menschen gibt. Denn: Jeder Mensch is(s)t anders." Durch die kursierende "Ernährungspropaganda" mache man sich laut Knop aber viel unnötigen Stress: "Man verliert den inneren Draht zu sich selbst." Das würde letzten Endes nur in Frust statt in einem gesunden Körper enden.
Daher sieht der Ernährungswissenschaftler unter anderem auch die viel beworbenen, sogenannten DNA-Diäten kritisch. Es sei nicht wissenschaftlich bewiesen, dass ein Zusammenhang zwischen Genen und Ernährung bestehe.
Dass DNA-Diäten mit Vorsicht zu genießen sind, bestätigt auch Susanne Klaus vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) im Online-Magazin "Quarks": Laut Klaus fehlten bislang verlässliche Belege, dass für normale Verbraucher eine individualisierte Ernährung auf Grundlage von Gentests vorteilhaft wäre. Zudem könnten aus Gentests keine eindeutigen Vorhersagen getroffen werden.
Ein Vorteil wird den Tests jedoch eingeräumt: Sie können die Motivation zur Verhaltensänderung steigern. Das zeigt eine Umfrage der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) zur personalisierten Ernährung. Insgesamt stimmten 47 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass sie sich durch personalisierte Ernährungsempfehlungen vermutlich besser und gesünder ernähren würden.