Emotionales Essen – das steckt dahinter
Für das Phänomen des emotionalen Essens gibt es keine offizielle Definition, es ist nicht als Krankheit anerkannt. Dennoch kann Frustessen zum Problem werden: Denn greift man regelmäßig zum Snack zwischendurch, obwohl man eigentlich gar nicht hungrig ist, drohen auf Dauer Übergewicht und damit verbundene Folgeerkrankungen.
Doch warum verspüren wir überhaupt den Drang, negative Emotionen mit Essen zu kompensieren? "Dahinter stecken physiologische Mechanismen, die tief in uns verankert sind: Wenn wir etwas gegessen haben, geht es uns besser", erklärt Achim Sam. Wenn man unzufrieden ist oder unter Druck steht, würden viele Menschen versuchen, das zu kompensieren und einen positiven Zustand herbeizuführen – und das gelinge kurzfristig eben recht einfach und schnell mit einem Stück Schokolade oder ähnlichem, so der Ernährungswissenschaftler.
Und warum genau funktioniert Essen tatsächlich als Trostpflaster? Bei Stress oder anderen negativen Empfindungen ist der Pegel der "Stimmungshormone" Serotonin und Noradrenalin sehr gering. Bedeutet: Stimmung und Antrieb sinken, und schnell kommt ein Gefühl der Überforderung auf. Gleichzeitig steigt das Stresshormon Cortisol im Blut. Der Körper reagiert nun darauf, indem er sich mit Energie versorgen will. Greift man nun zu fett- und zuckerhaltigen Lebensmitteln, entsteht ein Hochgefühl – allerdings nur kurz: Der Energiepegel sackt genauso rasch wieder ab.