Für die Ausbildung in die eigene Wohnung ziehen: Tipps für den Umzug

Du beginnst eine Ausbildung und möchtest deswegen bei deinen Eltern ausziehen? Dann solltest du einen klaren Plan haben, was dabei zu beachten ist. Mit den folgenden Fakten und Tipps bist du gut auf deine erste eigene Wohnung vorbereitet.

Schon die Suche nach der ersten eigenen Wohnung kann Kopfzerbrechen bereiten. Und dann folgt der eigentliche Umzug, bei dem du auch noch eine ganze Menge beachten solltest. Bist du einmal eingezogen, ist es aber noch nicht ganz überstanden: Es gibt noch einige Formalia zu klären und Behördengänge zu meistern. Und das alles gilt es bestenfalls zu klären, bevor die Ausbildung beginnt. 

Bei den Eltern ausziehen: Wie läuft das mit der Wohnungssuche?

Zur Wohnungssuche im Internet stehen dir zahlreiche Tools und Plattformen zur Verfügung. Viele größere Wohnungsportale wie immoscout24.de, immowelt.de oder immonet.de haben inzwischen eigene Apps. Dort kannst du dir ein Profil erstellen, deine Suche mit allen Wunschkriterien abspeichern und erhältst eine Benachrichtigung, sobald eine Wohnung online angeboten wird, die deinen Kriterien entspricht. Das spart viel Zeit und Arbeit. Wichtig: Melde dich möglichst umgehend auf frische Anzeigen. Denn oft gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Beschreibe, warum du die Wohnung gern hättest und gib die Gründe für deinen Umzug an. Vermieter wollen wissen, an wen sie die Wohnung vermieten. Hinterlasse auch immer deine E-Mail-Adresse und Telefonnummer, damit dein potentieller neuer Vermieter leicht mit dir in Kontakt treten kann.

Wohnungen findest du aber nicht nur über klassische Inserate. Es gibt auch seriöse Gruppen auf Facebook, in denen Leute nach einem Nachmieter suchen, um zum Beispiel noch vor der Kündigungsfrist aus ihrer Wohnung ausziehen zu können. Auch bei eBay Kleinanzeigen finden sich immer wieder günstige Wohnungen für Auszubildende.

Eine Wohngemeinschaft ist ebenfalls eine günstige Option. Dabei sparst du nicht nur Miete, auch die Nebenkosten werden aufgeteilt. Und mit einem Putzplan musst du nicht immer allein die ganze Wohnung sauber halten.

Du bist dir nicht sicher, wie viel Platz du eigentlich brauchst und wie viel du maximal ausgeben solltest? Bei der Frage, wie teuer und groß deine erste eigene Wohnung überhaupt sein soll, gibt es zwei Faustregeln:

1.  Die Gesamtmiete (exklusive Strom und Wasser) sollte nicht mehr als ein Drittel deines Nettoeinkommens betragen.

2.  In durchschnittlich teuren Städten sollte mit 40 Quadratmeter Wohnfläche pro Person gerechnet werden; in sehr teuren Städten mit rund 25 Quadratmeter.

Folge #6: Raus aus Hotel Mama – oder doch nicht?

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Nachsendeantrag, Ummelden, Versicherung: Was braucht es für die eigene Wohnung?

Bevor du deine eigene Wohnung beziehst und in deiner Ausbildung durchstarten kannst, musst du noch ein paar Formalitäten regeln. Am simpelsten dabei: deine Post. Einen Nachsendeantrag, der maximal für 24 Monate gültig ist, kannst du ganz entspannt online beantragen, zum Beispiel direkt bei der Post. Es gibt aber auch Anbieter, die deine Post auch von anderen Anbietern wie zum Beispiel PostModern an deine neue Adresse schicken. Kostenlos ist dieser Service nicht. Bei der Deutschen Post kostet der Service für 12 Monate aktuell 26,22 Euro (Stand: September 2020). Dienstleister, die den Nachsendeauftrag bei mehreren Anbietern einrichten, sind deutlich teurer.


Außerdem musst du dich schnellstmöglich beim Einwohnermeldeamt ummelden. Nach deinem Umzug hast du 14 Tage Zeit, die Adresse deiner neuen Wohnung behördlich zu hinterlegen – die Frist beginnt dabei mit dem Datum, das auf deinem Mietvertrag steht. Deinen Termin beim Einwohnermeldeamt kannst du auch online buchen. Das ist ratsam, da du dir so lange Wartezeiten ersparst. Wichtig: Bei der aktuellen Meldebehörde deiner Eltern musst du dich nicht abmelden. Das Ummelden an sich reicht aus. Du kannst aber auch einen Zweitwohnsitz anmelden, dein Hauptwohnsitz bleibt dann der deiner Eltern. Allerdings erheben manche Gemeinden eine Steuer auf den Zweitwohnsitz – wiederum andere erlassen Studierenden und Auszubildenden diese finanzielle Belastung.

Folgende Dokumente brauchst du für das Ummelden:

  • Identitätsnachweis (Personalausweis, Reisepass)
  • Anmeldeformular für den Wohnungswechsel
  • Vermieterbescheinigung


Hast du ein eigenes Auto, kannst du das meist direkt auf dem Bürgeramt mit ummelden. Falls das Amt diesen Service nicht anbietet, musst du der Kfz-Zulassungsstelle einen Besuch abstatten. Auch deiner Bank musst du deine neue Adresse mitteilen. Nicht vergessen: Die Rundfunkgebühren, die von der Gebühreneinzugszentrale GEZ erhoben werden. Im Normalfall bekommst du nach deiner Ummeldung einen Brief.

Diese Versicherungen sind wichtig

Auch wenn du als Azubi kein großes Einkommen hast, solltest du nicht bei den Versicherungen sparen. Informiere dich deswegen vor deinem Umzug und wäge ab, welche du abschließen möchtest oder musst.

Versicherungen für Azubis: Zur Checkliste
  • Private Haftpflichtversicherung

    Für Schäden, die du Dritten verursachst (Sach-, Personen- oder auch Vermögensschäden). Es ist möglich, dass du über die Haftpflichtversicherung deiner Eltern mitversichert bist. Hier solltest du am besten einfach nachfragen und im Zweifel bei der Versicherung anrufen. Die Haftpflicht deckt auch Schäden an der Wohnung und vermieteten Gegenständen ab.

  • Hausratversicherung

    Keine Pflichtversicherung, aber ratsam. Wertvolle Technik wie Laptop, Fernseher oder Konsole sind damit im Fall von Schäden oder Diebstahl abgesichert.

  • Krankenversicherung

    Pflicht für jeden Bürger. Als Schüler ist man in der Regel über die Familienversicherung der jeweiligen Krankenkasse eines Elternteils mitversichert. Bei Eintritt in die Arbeitswelt, sobald du dein eigenes Geld verdienst, muss jedoch auch eine eigene Krankenversicherung abgeschlossen werden.

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Verträge für Strom und Internet abschließen

Ohne Internet ist man vielleicht nicht komplett aufgeschmissen, allerdings macht es viele Dinge schwerer. Wann hast du das letzte Mal telefonisch eine Pizza bestellt – und falls du wirklich zum Hörer gegriffen hast, woher hattest du die Nummer? Natürlich ist das Internet nicht nur wichtig, um Lieferdienste zu ordern, auch viele Behördengänge oder Arztbesuche lassen sich mit vorheriger Terminbuchung online einfach besser organisieren. Auch klar: Ohne Strom kein Licht, Kochen, Fernsehen und Handy. 

Internet: Anbieter gibt es zuhauf. Es lohnt sich, im Internet Preise zu vergleichen, bestenfalls kümmerst du dich noch vor dem Umzug um den Internetvertrag. Schließt du diesen online ab, winken oft noch weitere Rabatte – und manchmal winken Rabattaktionen für jüngere Leute. Aber lass dich von den vielen Prozenten nicht blenden: Oft gibt es eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten und die Rabatte gelten nur für die ersten Monate. Prüfe also genau, wie hoch die Kosten ohne kurzfristige Preis-Reduzierung sind.

Strom: Auch beim Strom solltest du auf Bonuszahlungen achten, damit es mit dem Erhalt deiner ersten Stromrechnung kein böses Erwachen gibt. Tipp: Nutze nicht nur ein Online-Vergleichsportal, sondern vergleiche die Ergebnisse verschiedener Portale und besuche auch mal die Internetseiten der Stromanbieter direkt. Oft werden monatliche Kosten angezeigt, in die bestimmte Rabatte miteingerechnet sind. Und auch hier lohnt sich der Blick auf die Vertragslaufzeit. 

Natürlich kannst du auch entscheiden, welche Energiequellen du unterstützt: Entscheidest du dich zum Beispiel für Strom aus Windkraftanlagen, unterstützt du genau diese Betreiber. Den Stromvertrag solltest du schnellstmöglich nach deinem Umzug abschließen, du brauchst dafür die Zählernummer, die du bei der Wohnungsübergabe gezeigt bekommen hast sowie den Zählerstand, den du dir notiert haben solltest. Im besten Fall machst du während der Übergabe ein Bild vom Zähler. 

Der Umzug: Selber schleppen oder schleppen lassen?

Während man beim Thema Versicherungen kein Geld sparen sollte, kann man als Azubi beim Umzug in die neue Wohnung etwas günstiger fahren. Schließlich haben die meisten bei den Eltern noch nicht so viel Besitz angesammelt, dass es ein ganzes Umzugsunternehmen braucht. Bett, Schrank, Schreibtisch – das sind meist die großen Variablen, die geschleppt und transportiert werden müssen. Der Rest des Haushalts passt in Kisten und Kartons. Das kann in Eigenregie mit Freunden und Familie zusammen gemacht werden. Kleiner Tipp: Sorge unbedingt für genug Essen, Snacks und Getränke, damit dein Team an Umzugshelfern bei Laune bleibt!

Wichtig beim Umzug als Azubi ist, einen passenden Umzugswagen zu mieten. Miss im Vorfeld aus, wie viel Platz deine Möbel plus die gepackten Kartons einnehmen und miete dann erst einen Transporter. Zwei Probleme gilt es zu umschiffen:

Ist der Wagen zu klein, musst du mehrmals fahren – was gerade bei einem Umzug in eine andere Stadt schnell zur zeitlichen Herausforderung werden kann.

Ist der Wagen zu groß, könnten Möbel und Kisten beim Transport umfallen und beschädigt werden. Allerdings gibt es bei den meisten Autovermietern ein Umzugs-Kit, in welchem auch Spanngurte enthalten sind. Damit kannst du dein Hab und Gut fixieren. Beim Fahren des Transporters außerdem etwas Acht geben: Kurven lieber etwas langsamer nehmen, vorausschauend fahren, um starkes Bremsen zu vermeiden und auf keinen Fall unter Zeitdruck fahren.

Checkliste zum Download

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