Schulaufgaben kurz vor dem Unterricht erledigen. Die Masterarbeit in letzter Minute fertigstellen. Die Steuererklärung bleibt bis zur Abgabefrist liegen – oder sogar darüber hinaus. Fast jeder Mensch in jeder Altersgruppe verschiebt unliebsame Tätigkeiten gerne auf morgen. Laut der Uni Münster gaben in einer Studie nur zwei Prozent der Befragten an, niemals etwas hinauszuzögern.
Aufschieben ist menschlich, wird aber dann zum Problem, wenn es den Alltag massiv beeinträchtigt: wenn das Studium nicht abgeschlossen wird, Rechnungen unbezahlt bleiben oder sogar die Arbeitsstelle in Gefahr gerät. Der psychische Druck, der beim permanenten Hinauszögern entsteht, ist nicht zu unterschätzen. Betroffene fühlen oftmals Scham, Schuld und Erschöpfung. Es kann sogar zu einer Depression kommen und auch körperliche Leiden können die Folge sein.