Ein Konflikt-Beispiel
Ihr Kind möchte in der Pause auf seinem gewohnten Platz sein Pausenbrot essen. Doch dort sitzt schon ein anderes Kind, denn die Plätze sind nicht einzelnen Personen zugewiesen. Ihr Nachwuchs schubst die andere Person vom Platz und es kommt zum Gerangel.
Das ist ein klassisches Beispiel für einen Revierkampf. Da Sie als Elternteil nur wissen, dass es einen Streit zwischen den beiden Kindern gab, muss Ihnen Ihr Kind im ersten Schritt erst mal erklären, dass das andere auf dessen Platz saß. Im zweiten Schritt sollten Sie Ihrem Kind Verständnis entgegenbringen und ohne eine Verurteilung seiner Reaktion die andere Perspektive verdeutlichen – zum Beispiel indem Sie fragen, ob das andere Kind wusste, dass der Platz eigentlich besetzt ist.
Nun bringen Sie die Streitenden zusammen, damit sie gegenseitig ihre Position erklären können. Fragen Sie Ihr Kind, warum es verärgert war, dass das andere dort saß und nachfolgend das andere, warum es sich dort hingesetzt hat (Schritt 3).
Sorgen Sie dafür, dass die Kinder ausreden können und erklären, was sie genau gereizt hat (Schritt 4). Bieten Sie im fünften Schritt eine Lösung an. Fragen Sie zum Beispiel, ob neben dem Platz Ihres Kindes noch ein Stuhl frei ist und ob es für beide eine Lösung wäre, wenn sich das Kind dort hinsetzt.
Vielleicht kennen Sie ähnliche Situationen – dann werden Sie anhand des Beispiels schon merken, dass es in diesem Prozess viele Punkte gibt, an denen sich die Fronten verhärten können. Geben Sie aber nicht auf, bleiben Sie ruhig und versuchen Sie die Kinder dazu zu bewegen, dass sie gemeinsam eine Lösung erarbeiten. Das schult ihre Kompromissfähigkeit.