Körperbild
Sehe ich gut aus? Bin ich zu dick? Zu dünn? Macht mich ein vermeintlicher Makel weniger attraktiv? Soziale Medien, Prominente oder Werbung vermitteln dank Bildbearbeitung und Fotofiltern oft unrealistische Körperbilder und Schönheitsideale. Viele Menschen, die dem nicht entsprechen, erfahren Diskriminierung und fühlen sich mitunter unwohl im eigenen Körper – das kann auf Dauer krank machen.
Werden Menschen wegen ihres Aussehens beleidigt oder anderweitig diskriminiert, nennt man das Bodyshaming. Das können verbale Attacken sein, aber auch Mikroaggressionen: von Tuscheln über Auslachen bis hin zu missfälligen Blicken auf offener Straße.
Auch am Arbeitsplatz werden Menschen mit äußeren Besonderheiten oft benachteiligt: Sie werden teilweise nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen, dickeren Personen wird oft unterstellt, weniger leistungsfähig zu sein und Aussehen ist auch ein Karrierefaktor – wer als "attraktiv" gilt, bekommt bessere Jobs und mehr Geld als Menschen, die als weniger schön wahrgenommen werden.
Betroffene nehmen die Schuld oft auf sich, sie entwickeln eine Abneigung gegen den eigenen Körper und setzen sich unter ständigen Stress. Dieses Phänomen nennt sich "Internalisierung". Auch Verdrängen und Ignorieren oder Rückzug – also das Vermeiden von öffentlichen Räumen – können Folgen sein.
Das hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Betroffenen. Unsere Studie "Vorurteile und Diskriminierung machen krank" zeigt, dass Menschen, die Diskriminierungserfahrungen nicht verarbeiten können, sowohl körperliche als auch seelische Symptome entwickeln. Diskriminierte leiden häufiger als Nicht-Diskriminierte unter Magen-Darm-Erkrankungen, Herzrasen und Kopfschmerzen, aber auch öfter an Schlafstörungen, Burn-out und Depressionen.