Psychosoziale Faktoren beeinflussen die Erkrankung
Studien konnten zeigen, dass die Störung häufig erblich bedingt ist. Bei ADHS-Betroffenen steht zu wenig Dopamin zur Verfügung, da es im Gehirn schneller abgebaut wird als bei gesunden Personen. Dopamin ist ein Botenstoff, der zum Beispiel die Koordination, emotionale Kontrolle und zielgerichtete Aufmerksamkeit reguliert. Kinder mit ADHS können aufgrund des Dopamin-Mangels Umweltreize nicht richtig verarbeiten, sie werden regelrecht von ihnen überflutet. Außerdem können sie ihren Bewegungsdrang und ihre Gefühle nicht kontrollieren – ihre Fähigkeit zur Selbststeuerung ist vermindert.
Doch es sind nicht nur die Gene allein. Die bekannten ADHS-Symptome kommen erst unter dem Einfluss bestimmter psychosozialer Faktoren zum Tragen. Viele Kinder stehen heutzutage unter großem Leistungsdruck, werden täglich durch verschiedene Medien mit Informationen überflutet und bewegen sich zu wenig. Auch eine gestörte Eltern-Kind-Beziehung, wie sie häufig durch das auffällige Verhalten der Kinder über Jahre entstanden ist, kann ADHS negativ beeinflussen – und so den Krankheitsverlauf verschlimmern.