Erste Hilfe am Kind: die wichtigsten Maßnahmen

Über das Thema Erste Hilfe macht man sich meist wenig Gedanken. Erst wenn ein Notfall eintritt, ist es wieder präsent. Jeder, der mit einem Baby oder Kleinkind zu tun hat, sollte sich mit Erste-Hilfe-Maßnahmen auseinandersetzen und zwar, bevor ein Notfall eintritt. Denn nur, wer die nötigen Handgriffe kennt, kann in Gefahrensituationen ruhig bleiben und richtig handeln.

Jeder Führerscheinbesitzer hat mindestens einmal in seinem Leben einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Bei den meisten Eltern ist das jedoch lange her und bei Großeltern noch viel länger. Außerdem ist Erste Hilfe, vor allem am Baby, in vielerlei Hinsicht anders als bei Erwachsenen. Fest steht: Die Teilnahme an einem speziellen Kurs oder Onlinekurs ist immer eine gute Investition, um für jegliche Kindernotfälle gewappnet zu sein.

Gut vorbereitet dank Erste-Hilfe-Kurs

In jeder größeren Stadt gibt es beispielsweise Kurse vom Deutschen Roten Kreuz (kurz: DRK). Dort wird einerseits die Durchführung der richtigen Maßnahmen bei Kindernotfällen vermittelt, andererseits wird der Blick für Gefahrensituationen geschult. Denn viele Unfälle lassen sich vermeiden, wenn man Gefahrenquellen erkennt und vorbeugende Maßnahmen ergreift. Das Kursangebot richtet sich speziell an Eltern, Großeltern und Erzieher. Hier finden Sie einen Rotkreuzkurs in Ihrer Nähe.

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Die wichtigsten Notfälle

Im Folgenden haben wir die wichtigsten Notfälle zusammengefasst. Diese Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verschlucken, Verbrennungen und Vergiftungen sollten Sie kennen.

Erste Hilfe bei Verschlucken

Zu typischen Notfällen im Säuglings- und Kindesalter gehört das Verschlucken und die damit verbundene Gefahr des Erstickens. Dies fängt schon bei alltäglichen und harmlosen Aktivitäten wie dem Essen an. Bis sich das Baby an feste Nahrung gewöhnt hat, verschluckt es sich hin und wieder. Bei den meisten Eltern ist dann erst einmal Panik angesagt, wenn das eigene Kind nur noch keucht und röchelt. Wenn es nicht mehr laut husten kann, sondern stimmlos hustet, blau anläuft oder bewusstlos wird, gehen Sie wie folgt vor:

Mutter hat ihr Kind kopfüber auf dem Schoß liegen

Legen Sie das Kind mit dem Gesicht nach unten über Ihre Beine, der Kopf sollte der tiefste Punkt sein. Bei Babys müssen Sie den Kopf festhalten, damit er nicht hin und herschleudert. Dies kann nämlich zu einer Hirnblutung führen. Klopfen Sie mit der Hand fünf Mal kräftig zwischen die Schulterblätter.

Hat dies keinen Erfolg, stellen Sie das Kleinkind etwas nach vorne gebeugt, mit dem Rücken zu sich hin und machen Sie den sogenannten Heimlich-Handgriff: Ballen Sie dafür die Faust und platzieren Sie die Faust zwischen Bauchnabel und Unterrand des Brustbeines. Dann umfassen Sie die Faust mit Ihrer anderen Hand und drücken kräftig nach innen oben auf den Bauch.

Babys unter einem Jahr hinlegen und wie bei der Herz-Druck-Massage auf den Brustkorb drücken. Drücken Sie dafür mit Zeige- und Mittelfinger den Brustkorb um ein Drittel seines Durchmessers ein. Steckt der Fremdkörper danach immer noch fest, wiederholen Sie die Handgriffe sofern das Kind nicht bewusstlos ist. Bei Bewusstlosigkeit in jedem Fall 112 anrufen und mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen.

Diese Kosten übernehmen wir

Wenn medizinisch notwendig, übernimmt die IKK classic bei einer Rettungsfahrt ins Krankenhaus die Kosten. Die Eltern des Kindes müssen lediglich eine Zuzahlung von 10 Prozent der Fahrkosten, mindestens 5 Euro, maximal 10 Euro leisten. Muss das Kind im Krankenhaus bleiben, kann ein Elternteil dank des sogenannten Rooming-in mit aufgenommen werden.


Die IKK classic übernimmt die Kosten einer Begleitperson für ein Kind bis zum 9. Geburtstag ohne weitere Prüfung. Bei älteren Kindern überprüft der medizinische Dienst der Krankenkassen die Notwendigkeit dieser Maßnahme.

Mehr erfahren

App

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Die App Keleya begleitet Frauen während der Schwangerschaft und des ersten Jahres nach der Geburt des Babys. Dabei haben Sie kostenfreien Zugriff auf jede Menge Extras, wie den Kurs "Erste Hilfe am Kind und Säugling". Mehr erfahren

Maßnahmen bei Vergiftungen

Die häufigsten Vergiftungen bei Kleinkindern entstehen durch Reinigungsmittel, Medikamente oder Giftpflanzen. Die Gefahrenquellen im eigenen Haus sind meist außer Reichweite des Kindes, aber man ist ja auch mal zu Besuch oder auf Reisen. Deshalb achten Sie auf plötzlich aufkommende Anzeichen einer Vergiftung wie Müdigkeit, Erbrechen, einem unsicheren Gang oder Unwohlsein.

Kinderärzte und Krankenhäuser geben frisch gebackenen Eltern die wichtigsten Notfallnummern an die Hand. Unter diesen findet sich auch der sogenannte Giftnotruf. In Deutschland wurden acht Giftnotrufzentralen eingerichtet. Wählen Sie umgehend den regionalen Giftnotruf, wenn Sie den Verdacht auf eine Vergiftung haben.

Die Experten am Telefon erklären, ob eingenommene Substanzen für das Kind giftig sind, welche Maßnahmen Sie durchführen können und ob eine Klinikbehandlung notwendig ist. Gut zu wissen: Die Notrufzentralen sind telefonisch auch aus dem Ausland erreichbar, wenn Sie zum Beispiel Fragen zu exotischen Pflanzen oder Tieren haben.

Erste Hilfe bei Vergiftungen

  • Reste aus dem Mund entfernen

  • Ein Glas Tee, Wasser oder Saft zu trinken geben. Keine Milch und kein Salzwasser!

  • Kein Erbrechen auslösen, da dies das Unglück bei stark schäumenden Chemikalien wie Spül- oder Waschmittel oft noch verschlimmern kann

  • Bei Augenkontakt mit viel Wasser ausspülen

  • Haut/Hände mit Wasser abspülen

  • Wählen Sie den Giftnotruf oder 112 und lassen Sie das Kind in das nächstgelegene Krankenhaus bringen.

  • Nehmen Sie unbedingt die Verpackung, Flasche oder verdächtige Substanz mit.

Familienversicherung

Die IKK classic begleitet Sie von Anfang an und bietet Ihnen einen umfassenden Versicherungsschutz für die gesamte Familie. Mehr erfahren

Erste Hilfe bei Verbrennungen

Bei Verbrühungen oder leichten Verbrennungen zunächst die Kleidung entfernen und die betroffene Körperstelle unter fließendem, handwarmem Wasser kühlen. Wenn sich keine Brandblasen bilden, können Sie die Wunde an der Luft heilen lassen. Im Zweifel immer zum Kinderarzt fahren.

Bei schwereren Verbrennungen die Kleidung nur entfernen, wenn sie nicht an der Haut haftet. Die Wunde mindestens 15 Minuten lang unter handwarmem Wasser kühlen und den Notarzt anrufen. Wenn Stoff mit der Wunde verklebt ist, löst sich dieser mit dem Wasser meist gut ab. Nach dem Kühlen die Wunde mit einer Wundauflage steril abdecken und locker mit einer Mullbinde oder einem anderen Tuch fixieren. Achten Sie darauf, dass der Verband nicht mit der Wunde verklebt. Brandwunden im Gesicht nicht abdecken. Kein Desinfektionsmittel, Öl und keine Salbe verwenden.

verbrannte Hand unter einem laufenden Wasserhahn

Ausnahme: Nicht kühlen sollten Sie eine Wunde dann, wenn es sich um einen Säugling handelt oder mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche betroffen sind.

Bei starken Verbrennungen kommt es leicht zur Unterkühlung. Wärmen Sie das Kind in diesem Fall mit einer Decke oder Ähnlichem. Hat das Kind Rauch eingeatmet, kann dies zu Atemnot führen. Lassen Sie das Kind aufrecht sitzen, dies erleichtert die Atmung.

Kinderärztin untersucht kleines Mädchen

Vorsorgeuntersuchungen für Kinder

Wie gesund und vital ein Kind einmal wird, entscheidet sich wesentlich in den ersten Lebensjahren. Wir wollen Ihnen dabei helfen, Ihrem Kind eine möglichst gute Startposition zu verschaffen. Darum bietet die IKK classic Ihnen kostenfreie Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche an.

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