Frau in Sportoutfit jubelt

Gamification im Sport: Mehr Spaß beim Fitness-Training

Bewegung und körperliche Fitness sind gesund, doch dafür sind meist Disziplin und etwas Zeitaufwand nötig. Gamification verspricht durch spielerische Aspekte mehr Spaß und Spannung beim Training – und dadurch jede Menge Motivation. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Gamification in den Alltag integrieren können und stellen Ihnen die besten Fitness-Apps vor.

Was ist Gamification?

Grundsätzlich versteht man unter dem Begriff Gamification (oder auch Gamifizierung) die Integration von spielerischen Elementen in einen fremden Kontext. Auch wenn die Definition sehr abstrakt klingt, begegnet uns Gamification fast täglich in der Praxis: Zum Beispiel beim Einkaufen, wenn man durch bestimmte Käufe Punkte sammeln kann, die sich wiederum in Rabatte oder Gratis-Produkte eintauschen lassen. Auch beim Lernen wird die Motivation bei den Kleinen größer, wenn sie für sehr gut erfüllte Aufgaben und sichtbaren Fleiß kleine Belohnungen wie Stempel, Sticker oder andere besondere Auszeichnungen erhalten.

Was bei alltäglichen Aufgaben wie dem Einkauf funktioniert, lässt sich natürlich auch auf den Sport übertragen. So soll man durch bestimmte Bestandteile, wie beispielsweise dem Erreichen von Aktivitätspunkten, digitalen Auszeichnungen oder einer Kraft- bzw. Ausdauer-Messung dazu angeregt werden, nicht nur dran zu bleiben, sondern auch die eigene Leistung stetig zu verbessern und das Maximum herauszuholen.

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Wie sieht Gamification im Sport aus?

Gamification im Sport findet auf unterschiedlichste Art und Weise statt: So finden wir den spielerischen Effekt bereits beim Nutzen einer Smartwatch, wenn man sich über den Tag eine Mindestanzahl an Schritten vorgibt. Erreicht man sein gesetztes Ziel an Schritten, schließt sich der Fitness-Ring und gibt Ihnen ein gutes Gefühl.

Auch bestimmte Fitness-Anwendungen locken mit solchen Elementen: Zum Beispiel können Sie Ihre sportlichen Erfolge manuell oder auch mit Fitness-Trackern festhalten und damit Ihren sportlichen Fortschritt laufend mitverfolgen. Das hilft Ihnen, Ihre Fitness-Einheiten mit vergangenen Leistungen zu vergleichen und bei einer Leistungssteigerung nicht nur persönliche Erfolge zu verbuchen, sondern auch zusätzlich neue Level oder Trainingseinheiten freizuschalten.

Wenn Sie Freundinnen und Freunde in Ihrem Umfeld haben, die sich ebenfalls sportlich weiterentwickeln möchten, können Sie Ihren sportlichen Fortschritt auch miteinander vergleichen und durch kleinere oder größere Wettbewerbe Ihrem Training einen kompetitiven Charakter verleihen.

 

Vorteile von Gamification

  • Mehr Spaß

    Bausteine aus dem Spiel führen dazu, dass man an den Fitness-Einheiten, die man sonst eher als lästige Pflicht empfinden würde, Spaß hat. Der Fokus wird nicht mehr nur auf die sportliche Tätigkeit gerichtet, zu der man sich bereits mit aller Kraft disziplinieren musste, sondern man fokussiert sich plötzlich auf andere Dinge, wie das Erreichen eines bestimmten Fitness-Levels, den Erhalt eines digitalen Abzeichens oder darauf, dass man im Sport etwas besser abschneidet, als die Freundin oder der Freund, mit dem man sich gerade misst.

  • Höhere Leistung

    Zusätzlich braucht man reichlich Willen und Ehrgeiz, um sportlich wirklich an die eigenen Grenzen zu gehen und die eigene Leistung stetig zu verbessern. Durch die spielerischen Effekte fällt es leichter, alles aus sich herauszuholen, die letzten 100 Meter doch noch einmal richtig zu sprinten oder eben auf dem Rad die paar Kilometer mehr zu absolvieren, von denen man dachte, dass sie für einen nicht mehr zu schaffen sind. Durch Gamification werden genau solche Energiereserven noch einmal freigesetzt und es ist eine deutlich höhere Leistung möglich.

Nachteile von Gamification

  • Möglicher Übereifer

    Gerade beim Sport ist es wichtig, ein Gefühl für sich selbst, seinen Körper und die Leistungen zu bekommen. Dadurch verhindern Sie, sich sportlich zu übernehmen und Ihrem Körper zu viel zuzumuten. Zusätzlich ist das Prinzip „höher, weiter, schneller“ für die Gesundheit Ihres Körpers nicht ideal – doch genau auf diesem Konzept beruht Gamification. Die scheinbar zwanglosen und spaßigen Komponenten sollen dazu anspornen, die Trainingseinheiten möglichst intensiv zu gestalten. Der Fokus liegt dabei zu oft auf den digitalen Spielen, nach denen man trainiert – und weniger bei einem selbst.

  • Erhöhte Verletzungsgefahr

    Folglich kommen wichtige Bewegungen wie ein richtiges Aufwärmen und  Cool-Down sowie Dehnübungen meist zu kurz, da dies nicht gefördert, gefordert oder belohnt wird. Wichtig, um Verletzungen vorzubeugen, ist es also, trotz Gamification auf seinen Körper zu hören, sich aufzuwärmen und sich nicht ans äußerste Limit zu pushen. 

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Drei kostenlose Fitness-Apps für mehr Spaß

  • Strava

    Wer im Alltag auf Joggen oder Radfahren setzt, der kommt meist an Strava nicht vorbei. Das soziale Netzwerk mit sportlicher Community trackt zurückgelegte Kilometer und Zeit und hält den Erfolg des Trainings detailliert fest. Anhand dieser Daten kann man so immer wieder gegen sich selbst antreten und „das Ich von gestern“ schlagen. Außerdem können Sie die sportlichen Aktivitäten Ihres Netzwerks verfolgen, kommentieren oder mit „Kudos“ zusätzlich motivieren. Die kostenpflichtige Version ermöglicht noch mehr Einblicke in die eigene Fitness und den direkten Vergleich mit anderen Mitgliedern von Strava.

  • Sweat Deck

    Wer mehr als Daten-Tracking braucht, um sich zum Sport aufzuraffen, für den sollte Sweat Deck eine echte Option sein. Aufgebaut ist die Anwendung wie ein Kartenspiel – nur statt den klassischen Karten-Symbolen und Zahlen befinden sich auf diesen Karten Eigengewichts-Übungen. Nach einer kurzen Einführung ins Spiel werden die Übungen entsprechend der Karten vorgegeben. Die kostenfreie Version bietet eine kleinere Auswahl an Übungen an und eignet sich hervorragend zum unverbindlichen Testen. Stellt man fest, dass die Karten die richtige Motivation für regelmäßiges Training darstellen, kann man mit der kostenpflichtigen Version weitere Übungen freischalten.

  • Zombies, Run!

    Joggen langweilt Sie oder Ihr Leistungslevel stagniert? Die App Zombies, Run! möchte genau das bekämpfen und bietet mit Storylines aus der Apokalypse reichlich Unterhaltung während des Laufs und zusätzliche Anreize, die Schnelligkeit hier und da zu erhöhen. Mit Kopfhörern im Ohr machen sich nahende Untote bemerkbar, denen es zu entfliehen gilt. Unterwegs motivieren Anweisungen – beispielsweise zum Aufsammeln von Medizin – dazu, neue Routen zu laufen, Umwege zu nutzen oder die Geschwindigkeit anzupassen. Der Renn-Spaß ist grundsätzlich kostenlos. Wer Spaß am Spiel hat, kann sich kostenpflichtig über 300 weitere Missionen freischalten.

Sportärztliche Vorsorgeuntersuchung

Wer sich nach mehreren Jahren Abstinenz wieder sportlich betätigen will, ist oft unsicher, wie es um seine körperlichen Voraussetzungen bestellt ist. Wer Verletzungsgefahren oder Gesundheitsrisiken vermeiden will, ist mit der sportärztlichen Vorsorgeuntersuchung gut beraten.

Mehr zur Vorsorgeuntersuchung

Gamification im Alltag – ganz analog

Es muss nicht immer die ausgeklügelte digitale Anwendung sein, um Spiel und Spaß in den Sport zu integrieren. Schon im Kindesalter können durch kleine Kniffe Anreize geschaffen werden, die wir auch als Erwachsene einbauen und nutzen können:

  • Ein Euro pro Sporteinheit

    Eigentlich sollten Wohlbefinden und Gesundheit Belohnung genug sein. Doch auf Dauer brauchen wir meist mehr Anreize, um den inneren Schweinehund zu überwinden. Hat man sich zum Beispiel die Aufgabe gestellt, täglich zehn Minuten Sport in den Alltag zu integrieren, kann man sich pro abgeleisteter Fitness-Einheit einen Euro in ein aufgestelltes Kästchen werfen. Am Ende des Monats kann man die Kasse leeren und sich für den absolvierten Monat entsprechend belohnen.

  • Eigene Running-Level definieren

    Läuferinnen und Läufer haben oftmals eine festgesteckte Stammstrecke. Warum hier nicht mit der Routine brechen und unterschiedliche Lauf-Strecken nach Schwierigkeitsgrad definieren (Länge, Steigung, etc.) und sich von der Einsteiger-Strecke bis zum höchsten Niveau vorarbeiten?
    So erwacht der Kampfgeist und Lauf-Einsteigerinnen und -Einsteiger können die eigene Leistung gezielt aufbauen und steigern – bis hin zum Trailrunning.

  • Live-Work-out mit Freundinnen und Freunden

    Statt über Daten-Sammlung lohnt es sich, die eigene Leistung mit der Leistung einer Freundin oder eines Freundes direkt zu vergleichen. Gemeinsam trainiert es sich sowieso oftmals leichter. Kleinere und größere Challenges, zum Beispiel wer mehr Sit-ups schafft oder den Unterarmstützt länger halten kann, schaffen zusätzliche Anreize. Spätestens, wenn die Verliererin oder der Verlierer nach der sportlichen Einheit die Erfrischungsgetränke zahlen muss, sollte die Motivation entfacht sein.

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