Mädchen reinigt mit Zahnseide am Spiegel ihre Zahnzwischenräume

Zahn­zwischen­räume reinigen: So wichtig und einfach ist es

Zahnzwischenräume reinigen? Klingt aufwändiger als es ist. Ob Zahnseide, Munddusche oder Interdentalbürste – wir erklären, welche Methode wofür am besten geeignet ist und wie Sie im Handumdrehen gepflegte und schöne Zähne bekommen. Plus: So können Sie nebenbei mit einem knackigen Zahnputz-Work-out auch noch etwas für Ihre Figur tun.


Zahnzwischenräume reinigen – kein sexy Thema. Aber irgendwie doch, denn ein strahlendes Lächeln und frischer Atem kommen immer gut an: ob zur Begrüßung, bei angeregten Unterhaltungen, beim Vorstellungsgespräch, auf Selfies oder beim Flirten.

Warum muss man die Zahnzwischenräume reinigen?

Gesunde Zähne kommen nicht allein durchs Zähneputzen – denn mit der manuellen oder elektrischen Zahnbürste erreichen wir nur rund 70 Prozent aller Zahnflächen. Die restlichen 30 Prozent verstecken sich zwischen den Zähnen, wo keine Zahnbürste hingelangt.

Bleiben Essensreste in diesen Zwischenräumen hängen, sammeln und vermehren sich dort Bakterien, die Zahnbelag (Plaque) und in der Folge Mundgeruch, Karies und Parodontitis verursachen können.

Zahnärztinnen und Zahnärzte raten deshalb, nicht auf die professionelle Zahnreinigung zu warten, sondern die Zahnzwischenräume, auch Interdentalräume genannt, einmal täglich – am besten abends – zu säubern. Den Faultieren unter uns sei ans Herz gelegt: Jede Reinigung der Zahnzwischenräume ist ein Plus für eine gute Mundhygiene – auch wenn es nur zwei- oder dreimal pro Woche ist. Übrigens sollte auch bei Kindern schon ab dem Grundschulalter Zahnseide zum Einsatz kommen, vor allem, wenn die Zahnzwischenräume sehr eng oder schwer zugänglich sind.

Professionelle Zahnreinigung

Mindestens einmal im Jahr sollten Sie eine professionelle Zahnreinigung (PZR) machen lassen. Die IKK classic beteiligt sich an den Kosten. Mehr zur PZR

So viele Zahnzwischenräume hat ein Erwachsener

Wie viele Zahnzwischenräume muss ein Erwachsener eigentlich reinigen? Ein ausgewachsenes Gebiss besteht inklusive der Weisheitszähne aus 32 Zähnen – jeweils 16 im Ober- und 16 im Unterkiefer – und damit 30 Zahnzwischenräumen.

Zahnzwischenräume richtig reinigen: vier effektive Methoden

Um Schmutz und Bakterien zwischen den Zähnen zu entfernen, gibt es je nach Gebiss und persönlichen Vorlieben mehrere Möglichkeiten. Generell gilt aber: Reinigen Sie erst die Zahnzwischenräume und putzen Sie danach die Zähne, um die losgelösten Zahnbeläge mit der Zahnbürste zu beseitigen.

  • 1. Zahnseide: der Klassiker zur Reinigung der Zahnzwischenräume

    Zahnseide ist einfach in der Handhabung und effektiv gegen Plaque. Sie eignet sich vor allem bei engen Zahnzwischenräumen, etwa im Frontzahnbereich. Ungewachste Zahnseide fasert zwischen den Zähnen auf und entfernt Zahnbelag gründlich. Gewachste Zahnseide gleitet leicht zwischen die Zähne und erleichtert die Reinigung von Zahnreihen, die sehr nah aneinander stehen.

    Ein Vorteil: Zahnseide zwischen den Zähnen tut nicht weh. Diese Anwendung ist also auch für Kinder und Menschen mit empfindlichen Zähnen geeignet. 

    So reinigen Sie die Zahnzwischenräume mit Zahnseide richtig:

    Waschen Sie die Hände und reißen Sie ein ca. 45 cm langes Stück Zahnseide ab, um für jeden Zahn einen neuen sauberen Bereich verwenden zu können. Wickeln Sie einen größeren Teil um den Zeigefinger einer Hand und einen kleineren Teil um den Zeigefinger der anderen Hand. Lassen Sie die Zahnseide in Zickzackbewegungen von oben nach unten zwischen die Zähne gleiten. Dann legen Sie die Zahnseide in Form eines „C“ um den Zahn und ziehen sie vorsichtig vom Zahnfleischrand zur Kante des Zahns. Rollen Sie bei jedem Zahn ein neues Stück Zahnseide vom Finger ab.

  • 2. Interdentalbürste: die Zahnbürste für die Zahnzwischenräume

    Interdentalbürsten sind einfach anzuwenden und eignen sich vor allem für größere Zahnzwischenräume, zum Beispiel zwischen den Backenzähnen. Da Backenzähne oft zusätzliche Rillen haben, wo Zahnseide nicht ausreichend hinkommt, sind hier Interdentalbürsten besser geeignet. Auch zur Reinigung von Implantaten oder Zahnspangen sind Interdentalbürsten sehr praktisch. Je nach Größe der Zahnabstände können pro Gebiss sogar mehrere Interdentalbürsten in zwei bis drei unterschiedlichen Größen sowie zusätzlich Zahnseide für enge Zahnzwischenräume nötig sein.

    So reinigen Sie die Zahnzwischenräume mit Interdentalbürsten richtig:

    Verwenden Sie Interdentalbürsten einmal täglich, am besten abends und vor dem Spiegel. Schieben Sie die Bürste vorsichtig in jeden Zahnzwischenraum und bewegen Sie sie mehrmals hin und her. Zur leichteren Reinigung des Backenzahnbereichs können Sie den Draht der Bürste leicht biegen. Wichtig: Keine Zahnpasta auf die Interdentalbürsten auftragen! Da es in den Zwischenräumen keinen schützenden Zahnschmelz gibt, würden Sie sonst das Dentin an den Zahnhälsen abschmirgeln. Interdentalbürsten sollten außerdem regelmäßig ausgetauscht werden, etwa alle zwei Wochen.

Behandlung von Parodontitis

Parodontitis ist eine entzündliche Veränderung des Zahnfleisches und des Kieferknochens. Frühzeitig erkannt kann die Krankheit gut behandelt werden. Alles zur Parodontitis-Behandlung

  • 3. Schallzahnbürsten: ein Plus für die Zähne

    Ideal, wenn’s schnell gehen muss: Schallzahnbürsten können bei der Reinigung der Zahnzwischenräume unterstützen, ersetzen allerdings Zahnseide & Co. nicht. Sie haben nämlich im Schnitt eine zehnmal höhere Schwingungsfrequenz als elektrische Zahnbürsten und säubern die Zähne gründlich – inklusive großer Zahnzwischenräume.

    So reinigen Sie die Zahnzwischenräume mit der Schallzahnbürste richtig:

    Im Gegensatz zur Handzahnbürste „schrubbt“ man mit der Schallzahnbürste nicht hin und her, sondern sie bewegt sich automatisch wie ein kleiner Besen „wedelnd“. Um Speisereste und Bakterien vor allem am Zahnfleischrand zu entfernen, sollten Sie die Schallzahnbürste im 45 Grad-Winkel an die Zähne halten. Führen Sie den Bürstenkopf von Zahn zu Zahn, pro Quadrant benötigen Sie etwa 30 Sekunden, insgesamt für das gesamte Gebiss rund zwei Minuten. Wie bei der normalen und der elektrischen Zahnbürste gilt: nicht zu fest aufdrücken. Durch zu viel Druck verbiegen sich die winzigen Borsten und schaden so Zähnen, Zahnschmelz und Zahnfleisch.  

  • 4. Munddusche: sanft in die Zahnzwischenräume

    Wer empfindliche Zähne oder Zahnfleisch hat, schreckt oft vor Zahnseide oder Interdentalbürsten zurück. Hier kann eine Munddusche bei der Reinigung helfen. Deren individuell einstellbarer Wasserstrahl entfernt schwer erreichbare Stellen und Zahnzwischenräume von Zahnbelag und Essensresten. Insbesondere bei Zahnspangen, Brücken oder Implantaten ist eine Munddusche eine gute Ergänzung für die Mundhygiene. Die Zahnseide komplett ersetzen kann sie jedoch nicht, da sich Zahnstein und Plaque nur durch die mechanische Reibung von Zahnseide entfernen lassen.

    So reinigen Sie die Zahnzwischenräume mit der Munddusche richtig:

    Verwenden Sie die Munddusche täglich nach dem Zähneputzen, am besten abends. Halten Sie den Wasserstrahl in Richtung der Zahnzwischenräume und entlang des Zahnfleischrandes. Starten Sie mit einer niedrigen Stufe, damit sich Zähne und Zahnfleisch daran gewöhnen können. Achtung: Bei zu hoher Druckeinstellung kann es zu Verletzungen wie Zahnfleischbluten kommen!

    Tipp: Um gegen Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen vorzugehen, können Sie das Wasser der Munddusche zusätzlich mit Minzöl anreichern.

ISI gesund

Eine private Kranken- und Pflegezusatzversicherung sichert Sie in jedem Fall bestens ab – auch wenn Sie Zahnersatz benötigen. Mehr zu ISI gesund

Mehr Spaß bei der Zahnpflege: kleines Zahnputz-Work-out

Wie wär’s mit etwas Action im Badezimmer? Ein paar kurze Fitness-Einheiten beim Zähneputzen und Zahnzwischenräume reinigen peppen nämlich nicht nur die Zahnpflege auf, sondern bringen auch die Figur in Form.

  • Balancieren Sie beim Zahnzwischenräume reinigen vor dem Spiegel auf einem Bein: Das stärkt nicht nur Bauch, Beine und Po, sondern verbessert auch das Gleichgewichtsgefühl. 30 Sekunden je Bein.

  • Wadenheben im Stehen: Während Sie im Anschluss Ihre Zähne putzen, drücken Sie sich ganz langsam auf die Zehenspitzen. Oben kurz halten, dann genauso langsam absenken und wieder von vorn. Eine Minute lang wiederholen.

  • Wandsitzen: Lehnen Sie sich mit angewinkelten Beinen (90 Grad) und geradem Rücken gegen eine Wand, als würden Sie sich auf einen Stuhl setzen. Halten Sie diese Position ca. eine Minute lang.

Fünf Hausmittel für die Mundhygiene

Es gibt Hausmittel, die gut für Zähne, Zunge und Zahnfleisch sind. Natürlich ersetzen sie nicht die optimale Reinigung des Mundraums, können aber dennoch eine gute Mundhygiene unterstützen.

1. Grüner Tee gegen Plaque und Entzündungen

Grüner Tee ist eines der besten Hausmittel für Zähne und Zahnfleisch. Mundspülungen mit grünem Tee wirken antibakteriell und lindern Entzündungen im Mundraum. Eine Studie ergab sogar, dass Mundspülungen mit grünem Tee genauso effektiv gegen Zahnbelag wirken wie Spülungen mit Chlorhexidin.

2. Kokosnussöl gegen Zahnfleischbluten

Kokosnussöl wirkt wie grüner Tee antibakteriell und kann als Mundspülung auch Zahnfleischbluten, Mundgeruch und Zahnstein reduzieren.

3. Vitamin C für starkes Zahnfleisch

Vitamin C ist ein echter Gesundheitsbooster und unterstützt auch die Zahngesundheit: Es stärkt das Immunsystem und hilft dadurch bei der Bekämpfung von Bakterien. Außerdem ist Vitamin C ein essenzieller Bestandteil im Zahnbein und fördert die Kollagenbildung im Zahnfleisch.

4. Shiitake-Pilze gegen Bakterien

Shiitake-Pilze sind nicht nur als Heilmittel gegen Herz- und Kreislauferkrankungen beliebt. Die Pilze haben antivirale, antibakterielle und antimykotische (gegen Pilze wirkende) Eigenschaften und helfen so, die Mundflora im Gleichgewicht zu halten. Zusätzlich liefern Shiitake-Pilze Antioxidantien, die den Alterungsprozess der Haut verlangsamen. So haben Fältchen um den Mund weniger Chancen.

5. Dunkle Schokolade für den Zahnschmelz

In Kakao steckt Theobromin, dessen chemische Struktur sich positiv auf die Schmelzhärte der Zähne auswirkt. Theobromin ermöglicht es, dass Calcium und Phosphat schneller in den Zahnschmelz eindringen und dort entstandene Schäden reparieren. Dieser Vorteil gilt allerdings nur bei kakaohaltiger, also dunkler Schokolade, die in Maßen genossen wird.

Zutaten für selbstgemachte Zahnpasta aus Birkenzucker und Kurkuma © elfgradost

Für ein strahlendes Lächeln: Zahnpasta aus Birkenzucker

Zucker in einer Zahnpasta? Klingt seltsam, aber dieses Rezept wirkt wirklich. Birkenzucker, auch Xylitol genannt, vermindert das Wachstum von karies-auslösenden Bakterien. Kurkuma lässt die Zähne außerdem schön weiß strahlen.

Zucker:

1 EL Birkenzucker
2 EL Kokosöl
2 TL Kurkuma
Optional: 10 Tropfen Pfefferminzöl

Und so geht's:

Das Kokosöl erwärmen, bis es weich ist. Dann in einer Schüssel zusammen mit Kurkuma und Birkenzucker gut verrühren. Bei Bedarf Pfefferminzöl für einen frischen Atem hinzugeben und alles in einen Behälter füllen.

Zum Zähneputzen einfach wie normale Zahnpasta auf die Zahnbürste geben und wie gewohnt putzen.

Zahnvorsorge für Kinder und Erwachsene

Eine gute Zahnvorsorge trägt stark dazu bei, die eigenen Zähne lange vor Karies und anderen Zahnerkrankungen zu bewahren. Die IKK classic unterstützt Kinder und Erwachsene dabei.

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