Es ist kalt, es ist nass, die Schmuddelwetter-Zeit ist gekommen. Unser Energiespender und Muntermacher schlechthin, die Sonne, lässt sich gefühlt über Tage nicht blicken. Wenn im Herbst die Tage kürzer werden und die dunkle Jahreszeit beginnt, schlägt das vielen Menschen aufs Gemüt. Frauen seien dreimal häufiger von einer Winterdepression betroffen als Männer. Zudem tritt diese vermehrt um das 30. Lebensjahr auf. Im höheren Alter werden Winterdepressionen eher seltener beobachtet.
Trübes, nasskaltes Wetter und wenig Sonnenlicht: Mit Beginn der dunklen Jahreszeit überkommt einige Menschen die Winterdepression. Doch was lässt sich gegen depressive Verstimmungen unternehmen? Wie sinnvoll ist die Einnahme von Vitamin D? Diese Tipps helfen Ihnen, aus dem emotionalen Tief wieder herauszukommen.
- Was ist eine Winterdepression?
- Was sind typische Symptome einer Winterdepressionen?
- Unterschiede zwischen Depression, Winterdepression und Winterblues
- Winterdepression bei Kindern
- Ursachen für eine Winterdepression
- Hilft Vitamin D bei einer Winterdepression?
- 9 Tipps, die bei einer Winterdepression helfen
Was ist eine Winterdepression?
Bei der Winterdepression handelt es sich um eine "saisonal abhängige Depression“ oder auch "saisonale Gemütsstörung“ (englisch: „seasonal affective disorder“ (SAD)), die ausschließlich und wiederholt während der dunklen und kalten Jahreszeit – sprich im Herbst oder Winter – vorkommt. Sie ist jedoch strikt von einem temporären Stimmungstief oder dem sogenannten "Winterblues" zu unterscheiden und kann auch in abgeschwächter Form als sogenannte subsyndromale SAD (S-SAD) auftreten.
Was sind typische Symptome einer Winterdepression?
Eine Winterdepression ähnelt in der Diagnostik einer gewöhnlichen Depression, hat jedoch zwei Besonderheiten: So verspüren Betroffene des Öfteren Heißhunger-Attacken und haben als Folgeerscheinung mit Gewichtsproblemen zu kämpfen. Ein weiteres Merkmal sind Schlafstörungen. Bei einer Winterdepression fühlen sich Betroffene oft antriebslos, schlafen und liegen zu lange im Bett und haben generell eine zunehmende Schlafneigung.
Dennoch: Eine saisonal bedingte Depression ist meist weniger ausgeprägt und häufiger als andere depressive Störungen. Bei einer Häufung depressiver Erkrankungen im Winter handelt es sich nicht zwangsweise um Winterdepressionen.
Unterschiede zwischen Depression, Winterdepression und Winterblues
Wie unterscheidet sich eine Winterdepression von einer gewöhnlichen Depressionserkrankung? Und welches Stimmungsbild geht eigentlich mit einem Winterblues einher? Wir haben die Unterschiede für Sie in einer Tabelle zusammengefasst.
Variante | Auftreten und Dauer | Symptome |
---|---|---|
Depression |
Eine Depression kann jederzeit auftreten und für längere Zeit andauern. Sie wird zudem psychotherapeutisch und medikamentös behandelt. |
Symptome sind eine kontinuierlich depressive Stimmung, Verlust von Freude und Interessen, Antriebslosigkeit oder Müdigkeit, Schuldgefühle und vermindertes Selbstwertgefühl. |
Winterdepression |
Eine Winterdepression tritt vornehmlich in den Wintermonaten oder im Herbst auf und verschwindet bei schwacher Ausprägung von allein. |
Symptome sind ähnlich wie die einer Depression. Unterschiede sind jedoch Heißhunger-Attacken, Gewichtszunahme und erhöhte Schlafneigung. |
Winterblues |
Der Winterblues erscheint vor allem zum Jahresende und klingt meist mit Beginn des neuen Jahres aus. |
Betroffene schauen retrospektiv melancholisch auf das Jahr, ziehen sich in den engeren Kreis der Familie zurück und sind in der Lage, diese Einstellung bewusst zu genießen. |
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die meisten Beschwerden einer Winterdepression wieder verschwinden, wenn sich der Körper an die Bedingungen im Herbst und Winter gewöhnt hat. Dauern die Symptome jedoch länger als zwei Wochen an, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um abzuklären, ob es sich nicht doch um eine echte Depression handeln könnte, die nur in den Wintermonaten auftritt.
Denn tatsächlich kann hinter der Winterdepression eine psychische Erkrankung stecken: Etwa ein Prozent der Deutschen leidet an der sogenannten saisonal abhängigen Depression (SAD). Von der milderen Form einer Winterdepression, sprich der subsubsyndromalen SAD (S-SAD), sind laut der Deutschen Apotheker Zeitung rund zehn Prozent – also deutlich mehr Personen in der Bevölkerung – betroffen.
Dennoch hat diese Form der Depression einen milden Verlauf und klingt im Frühjahr wieder ab. Treten stärkere Symptome wie Erschöpfung, Angstzustände oder Konzentrationsstörungen auf, muss sie gegebenenfalls auch medikamentös behandelt werden.
Winterdepression bei Kindern
Eine Winterdepression kann nicht nur Erwachsene betreffen, sondern auch Kinder und Jugendliche. Doch eine saisonal abhängige Despression (SAD) ist bei Kindern schwer zu erkennen, da die Anzeichen variieren können. Oftmals vermuten Eltern, dass die Stimmungsschwankungen eine Reaktion auf aktuelle Ereignisse seien.
Eine typische Ursache ist der jahreszeitlich bedingte Lichtmangel, der auch bei Heranwachsenden psychische Auswirkungen haben kann. Diese äußern sich größtenteils in Interessenlosigkeit, Antriebsmangel, aber auch Gereiztheit.
Hilft Vitamin D bei einer Winterdepression?
80 bis 90 Prozent Vitamin D bildet der Körper mithilfe von UV-B-Strahlen in der Haut selbst. Bei geringer Lichtintensität an kurzen Wintertagen wird eine ausreichende Zufuhr des Vitamins daher zu einer Herausforderung. Infolgedessen greifen viele während der kalten Jahreszeit zusätzlich auf Vitamin-D-Tabletten zurück, um den Haushalt auszugleichen. Denn Vitamin D ist ebenso verantwortlich für die Bildung des Glückshormons Serotonin.
Dennoch ist sich die Forschung unsicher, ob zusätzliches Vitamin D einer Winterdepression entgegenwirken kann. Laut dem Informationsdienst der Gemeinschaft für Forschung und Entwicklung (CORDIS) der EU-Kommission haben Forscher der Universität Warwick keinen Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und einer Winterdepression (SAD) gefunden.