Sonnenbrand: Was tun? Erste Hilfe und sieben Sonnenschutz-Tipps

Redaktion
Oleksandra Silik

Sonnenschein setzt Glückshormone frei und macht gute Laune. Doch mit einem Sonnenbrand ist die Freude erstmal verdorben: Die Haut ist heiß, rot und extrem empfindlich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich bei Sonnenbrand selbst Erste Hilfe leisten können, und geben Tipps für effektiven Sonnenschutz.

Egal ob Sie unter freiem Himmel arbeiten, am Strand liegen oder in den Bergen wandern – Ihre Haut verdient extra Schutz. Denn mit jedem Sonnenbrand erhöht sich auch das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Das macht sich oftmals erst nach vielen Jahren bemerkbar. Wir haben den Sonnenbrand dann längst vergessen, unsere Haut jedoch nicht. Der passende Sonnenschutz für jeden Hauttyp ergibt also auch langfristig Sinn.

Erste Hilfe bei Sonnenbrand

Ein Sonnenbrand entsteht durch zu starke UV-B-Strahlung der Sonne. Diese schädigt die Hautzellen und löst eine Entzündungsreaktion aus. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Verbrennung ersten Grades, weshalb die verbrannte Haut entsprechend behandelt werden sollte.

Was tun bei Sonnenbrand?

Schon bei ersten Hautrötungen lautet das oberste Gebot: Raus aus der Sonne. Danach schaffen die folgenden Maßnahmen meist schnelle Linderung.

  • Kühlen Sie die betroffenen Stellen mit fließendem, kühlem Leitungswasser – aber nicht mit Eis oder eiskalten Kühl-Packs. Diese belasten die geschädigte Haut zusätzlich.

  • Decken Sie die gerötete Haut mit einem nassen Umschlag, z.B. mit einem sauberen, feuchten Tuch ab. Das kann schmerzstillend und befeuchtend wirken.

  • Leichte Hautrötungen können mit einem Après-Produkt behandelt werden. Kühlende Wirkung haben Wasser, Quark, Joghurt oder kalte Kamillen-Kompressen. Benutzen Sie zum Duschen milde, duftneutrale Lotionen.

  • Bei starkem Juckreiz helfen Corticoid-haltige Salben, bei Schmerzen oder Fieber helfen Tabletten mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure. Beides gibt es rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen.

  • Bei starkem Sonnenbrand mit Bläschenbildung oder wenn eine große Hautfläche beschädigt ist – vor allem beim Auftreten von starken Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen – sollte unbedingt eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

  • Bei Sonnenbrand von Babys und Kleinkindern ist ärztliche Hilfe ebenfalls nötig.

Sieben Tipps zum richtigen Auftragen von Sonnenschutz

UV-Strahlen treffen die Haut oft stärker, als man denkt – auch im Alltag. Ein effektiver Sonnenschutz ist entscheidend, um Sonnenbrand vorzubeugen und die Gesundheit der Haut langfristig zu bewahren. Diese Tipps zeigen, wie Sie die Sonne bewusst und sicher genießen können.

  • Cremen Sie sich etwa 30 Minuten vor dem Sonnenbad ein und erneuern Sie Ihr Pflegeprodukt regelmäßig (alle zwei Stunden bzw. nach dem Baden). Dabei zählt die Devise "viel hilft viel". Schultern, Knie, Fußrücken und Nase – die so genannten Sonnenterrassen – brauchen besonders viel Schutz. Hier kann sogar ein höherer Lichtschutzfaktor (LSF) sinnvoll sein.

  • Sonnenschutz ist nicht nur am Strand ein Muss. Drücken Sie bei Spaziergang oder Radtour, Garten- oder Dacharbeit ebenfalls auf die Tube. Schützen Sie Ihre Haut auch bei langen Autofahrten. Denn UV-Strahlen können durch Glas dringen, zum Beispiel die Windschutzscheibe.

  • Meiden Sie möglichst die intensive Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr und bleiben Sie öfter mal im Schatten. Wer sich langsam an die Sonne gewöhnt, hat eindeutig die besseren Urlaubserinnerungen.

  • Luftige, hautbedeckende Kleidung, wie leichte T-Shirts oder Hemden aus Naturfasern, bieten in jedem Fall einen besseren Schutz als sich eingecremt der prallen Sonne auszusetzen.

  • Wer sich nach dem Baden mit nasser Haut in die Sonne legt, verstärkt die Belastung der Haut. Wassertropfen wirken wie kleine Brenngläser. Also besser abtrocknen und das Sonnenschutzmittel erneuern. 

  • Auch durch Schwitzen verlieren Sonnenschutzmittel ihre Wirkung. Nachcremen ist hier angesagt, verlängert allerdings nicht die Schutzwirkung.

  • Reste der Sonnenpflege vom letzten Jahr bieten nicht mehr den vollen Schutz und die Verwendung von abgelaufener Sonnencreme erhöht das Hautkrebsrisiko. Prüfen Sie vorher, ob das Produkt tatsächlich noch einwandfrei ist. Hat es sich in Konsistenz und Geruch verändert, dann entsorgen Sie es besser.

So wählen Sie die richtige Sonnencreme aus

Die Wahl der passenden Sonnencreme ist entscheidend, um Ihre Haut vor UV-Strahlung zu schützen. Mithilfe dieses Leitfadens können Sie basierend auf Ihrem Hauttyp, dem Lichtschutzfaktor und dem UV-Index das passende Sonnenschutzmittel finden.

Was bedeutet der Lichtschutzfaktor?

Der Lichtschutzfaktor, kurz LSF, gibt an, wie viel länger Sie sich mit entsprechendem Sonnenschutz in der Sonne aufhalten können, bevor die Haut erste Rötungen aufweist. Bei einer Sonnencreme mit LSF 30 können Sie sich 30 Mal länger in der Sonne aufhalten als ohne UV-Schutz. Werden Sie normalerweise bereits nach zehn Minuten in der Sonne rot, können Sie mit LSF 30 also 300 Minuten in der Sonne verbringen.

Grundsätzlich gilt: Je heller die Haut, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein. Wer eher dunkle, unempfindliche Haut hat oder bereits vorgebräunt ist, kommt mit einem mittleren Schutz (etwa LSF 20) aus. Sind Sie sich nicht sicher, welchen Hauttyp Sie haben, kann die ärztliche Beratung beim Haut-Check sehr hilfreich sein. 

UV-Index und Aufenthaltsdauer

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30. Aufenthalte in großen Höhen, auf Schnee, am Wasser und in sonnenreichen Regionen erfordern ein Sonnenschutzmittel mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor (50+).

Breitband-Schutz (UVA und UVB)

Die EU Kommission empfiehlt, dass ein Drittel der UV-Filter in einem Sonnenschutzmittel Schutz vor den langwelligeren UV-A-Strahlen bieten sollen. Achten Sie deshalb auf das „UV-A-Siegel“ (UVA in einem Kreis) der European Cosmetic and Perfumery Association (COLIPA), das auf der Verpackung zu sehen sein muss.

Wie kann man Kopf und Gesicht vor der Sonne schützen?

Unser Kopf gehört zu den sensibelsten Körperteilen, da die Haut an dieser Stelle besonders dünn ist. Wenn zu viel Sonne auf den ungeschützten Kopf-, Hals- oder Nackenbereich gelangt, riskiert man nicht nur Verbrennungen, sondern auch einen Sonnenstich oder Hitzschlag. Diese gehen mit Kopf- und Nackenschmerzen, Übelkeit und Schwindel einher. Im schlimmsten Fall kann ein Sonnenstich zu Bewusstlosigkeit und lebensgefährlichen Komplikationen wie einer Hirnhautentzündung führen.

Doch das lässt sich einfach verhindern, wenn der Kopf ausreichend vor Sonne und der damit verbundenen Hitze geschützt wird:

Hier erfahren Sie, wie Sie die richtige Sonnenbrille finden
  • Lange Haare zurückkämmen und Zopf binden

    Das sorgt für eine scheitellose Frisur – so ist die Kopfhaut gänzlich mit Haaren bedeckt und UV-Strahlen können schwerer durchdringen. Nicht vergessen: Die dadurch freiliegenden Ohren unbedingt mit Sonnencreme einschmieren.

  • Kopfbedeckung

    Ob bei sportlichen Aktivitäten in der Sonne, bei der Arbeit im Freien oder beim Entspannen auf der Liege: Am besten schützen Kopfbedeckungen wie eine Kappe oder der klassische Sonnenhut vor direkter Sonneneinstrahlung. Auch die Ohren sollten ausreichend bedeckt sein.

  • UV-Schutzspray für die Haare

    Wer keine Kopfbedeckung trägt, setzt seine Haare permanent der Sonne aus. Doch die Kopfbehaarung reagiert besonders empfindlich auf Hitze – sie wird schnell strapaziert, spröde und dünn. Dadurch verlieren die Haare ihre schützende Wirkung – und die empfindliche Kopfhaut ist ungeschützt den Sonnenstrahlen ausgesetzt.

Hautkrebsvorsorge

Die Teilnahme an der Untersuchung zur Früherkennung ist für IKK-Versicherte ab 35 Jahre kostenfrei.

Welche Sonnenschutz-Alternativen gibt es zur Sonnencreme?

Um sich beim Sonnenbaden zu schützen, ist Sonnencreme das gängige Mittel. Doch wer befürchtet, die dickflüssige, fetthaltige Creme könnte zu unschönen Pickeln und Mitessern führen, kann zu Alternativen greifen.

  • Sonnenschutz in Puderform

    Der Sonnenschutz in Puderform hat zwei Vorteile: Einerseits schützen die feinen Partikel die Haut vor schädlichen Strahlen, andererseits trägt man im Gegensatz zur Creme keinen zusätzlichen Fettfilm auf der Haut auf. An den hohen Schutz der Sonnencreme kommt der UV-Schutz in Puderform jedoch nicht heran.

  • UV-Schutz als Serum

    Sonnenschutz gibt es auch als hochkonzentriertes Serum. Dabei wird ein Tropfen des Extrakts mit der üblichen Tagescreme vermengt und auf der Haut aufgetragen. Sogenannte Sun Drops gibt es auch mit hohem Lichtschutzfaktor. Der Vorteil: Auch hier wird der Fettfilm der Sonnencreme umgangen. Zudem kann die gewohnte Hautpflege mit dem Serum verwendet werden, was für sensible Hauttypen infrage kommt.

  • Sonnenschutz durch getönte Tagescreme

    Wenn es schnell gehen soll, sind UV-schützende Tagescremes eine Alternative, denn sie kombinieren Gesichtspflege und Lichtschutzfaktor in nur einem Produkt.

Kinder richtig vor der Sonne schützen

Babys und Kleinkinder haben im Verhältnis zum Körperinneren eine viel größere Hautoberfläche als Erwachsene. Kinderhaut bräunt kaum und kann UV-Strahlen nicht abhalten. Sie hat noch keine schützende Hornhaut ausgebildet, die so genannte Lichtschwiele. Bis zum sechsten Lebensjahr droht daher viel schneller als bei Erwachsenen ein Sonnenbrand.

  • Verwenden Sie spezielle Sonnenschutzmittel für Kinder, am besten Cremes oder Lotionen ab LSF 25. Sie sind besonders gut verträglich. 

  • Durch Baden, Spielen im Sand und Schwitzen büßt herkömmlicher Sonnenschutz bei Kindern rasch seine Schutzwirkung ein. Achten Sie beim Kauf auf wasser-, sand- und schwitzfeste Konsistenzen. 

  • Cremen Sie Ihr Kind an jedem Sommertag ein – auch wenn es nur zum Spielplatz oder in den Garten geht. 

  • Cremen Sie alle unbedeckten Stellen des Körpers eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad ein. Schultern, Knie, Fußrücken und Nase brauchen besonderen Schutz. Hier ist sogar ein LSF von 40 zu empfehlen. 

  • Auch für die Kleinen gilt regelmäßiges Nachcremen (alle zwei Stunden bzw. nach dem Baden) und das Beachten der maximalen Sonneneinstrahlungsdauer. 

  • Locken Sie Ihr Kind zum Spielen in den Schatten. Ob Spielecke im Garten oder Buddelkasten – wählen Sie ein möglichst schattiges Plätzchen aus. Nutzen Sie die Morgen- oder Nachmittagsstunden für Spiele im Freien. Sonnenschutz ist auch bei bedecktem Himmel und im Schatten unverzichtbar. 

  • In den ersten zwölf Lebensmonaten ist direkte Sonneneinstrahlung für Kinder tabu. Indirekte Sonneneinstrahlung ist für Babys und Kleinkinder das Beste. Zehn bis 15 Minuten pro Tag genügen. 

Starker Sonnenschutz fürs Handwerk

Mit diesen Tipps und Leistungen ist der beste Sonnenschutz garantiert.

Drei Alternativen zum Sonnenbad für die Bräunung

Unsere Haut bevorzugt allerdings vornehme Blässe, denn jedes Sonnenbad bedeutet für sie puren Stress. Zum Glück gibt es Alternativen für alle, die lieber gebräunt durch den Sommer spazieren möchten.

Selbstbräuner

Egal ob Lotion, Gel oder Spray: Mit dem passenden Selbstbräuner zaubern Sie sich zu jeder Jahreszeit die perfekte Sommerbräune. Das Produkt sollte allerdings nur wenige Nuancen dunkler sein als die natürliche Hautfarbe – vor allem bei sehr heller Haut. Um Hautirritationen und ungeliebten Pickelchen vorzubeugen, sollten Sie die Beine am Abend vorher rasieren. Ein Peeling vor der Behandlung kann außerdem unschöne Streifen verhindern.

Wichtig: Selbstbräuner bietet keinen UV-Schutz. Wer sich sonnt, muss also trotzdem ausreichend Sonnenschutz auftragen.

Foto-Diagnose mit dem Skin Checker

Mit dem Skin Checker der TeleClinic erhalten Sie nach spätestens 48 Stunden eine kostenfreie Diagnose.

Bräunungsdusche

Vor einem wichtigen Event noch schnell etwas Bräune auflegen? Mit „Spray Tanning“ kein Problem. Ob in einer Bräunungskabine oder vom Profi mit der Airbrush-Pistole: Das Aufsprühen des Selbstbräunungsmittels dauert nur wenige Minuten, kommt ganz ohne bedenkliche UV-Strahlung aus und hält bis zu zwei Wochen. Im Gegensatz zur Airbrush-Methode besteht bei der Bräunungsdusche allerdings das Problem, dass Hände und Füße in der Regel nachbearbeitet werden müssen.

Der Effekt ist bei beiden Methoden sofort sichtbar, aber die volle Wirkung entfaltet sich erst nach ein paar Stunden. Deshalb nach der Behandlung am besten dunkle und weite Kleidung tragen, um Abfärbungen zu vermeiden.

Bräunungskapseln

Wer auch beim Sonnen kaum braun wird, kann mit Bräunungskapseln nachhelfen. Die Wirkung basiert meist auf dem Farbstoff Carotin, der auch in Gemüse wie Karotten, roter Paprika oder Tomaten vorkommt. Außerdem enthalten die Kapseln oft zusätzlich Zink, Biotin oder Vitamin E, die zu einer gesunden Haut beitragen.

Allzu viel dürfen Sie sich von den Kapseln jedoch nicht erhoffen, da diese die Bräunung lediglich unterstützen. Eincremen nicht vergessen, denn Carotin kann den Sonnenschutz höchstens ergänzen. Außerdem sollte es nur in Maßen eingenommen werden, um eine gelbliche Verfärbung der Haut zu vermeiden.

Achtung: Menschen, die Rauchen, sollten um carotinhaltige Nahrungsergänzungsmittel einen Bogen machen, da eine erhöhte Aufnahme ihr Krebsrisiko erhöhen kann.

Die häufigsten Sonnenschutz-Mythen auf dem Prüfstand

Beim Sonnenschutz kursieren auch zahlreiche Mythen. Ob Öle vor schädlichen UV-Strahlen schützen oder nur teure Sonnencremes besonders gut sind oder verhindern, dass man braun wird – wir stellen die bekanntesten Sonnenschutz-Mythen auf den Prüfstand.

  • 1. Sonnenschutz mit hohem LSF verhindert Bräune

    Das ist falsch, denn wer Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet, wird auch braun. Der Lichtschutzfaktor schützt vor Sonnenbrand und trägt sogar dazu bei, dass die Bräune länger anhält.

  • 2. Gute Sonnencreme ist teuer

    Was gut ist, kostet Geld? Das ist bei Sonnencremes nicht der Fall. Bereits günstigere Produkte aus dem Discounter schneiden bei diversen Produkttests sehr gut ab und zählen sogar zu den Testsiegern. Somit hängt die Qualität der Sonnencreme nicht vom Preis ab.

  • 3. Kokosöl ist eine Sonnencreme-Alternative

    Kokosöl hat eine photoprotektive Wirkung und somit auch einen Sonnenschutzfaktor. Allerdings liegt dieser gerade einmal bei 7 – also viel zu niedrig, um die Haut vor UV-Strahlen zu schützen. Dementsprechend taugt Kokosöl keineswegs als Sonnencreme-Alternative.

  • 4. Im Schatten und bei bewölktem Himmel braucht es keine Sonnencreme

    Wolken, Bäume oder Sonnenschirme fangen die UV-Strahlen der Sonne nicht vollständig ab. Zudem reflektieren Wasser, Sand und auch Gebäude ganze 85 Prozent der Strahlungsintensität. Daher ist es wichtig, sich auch im Schatten ausreichend einzucremen. Zwar bräunt die Haut hier langsamer, dafür hält der Effekt länger an.

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Oleksandra Silik

Veröffentlicht am 25.06.2025

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