Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?
Bei einem Bandscheibenvorfall gerät das natürliche Puffersystem der Bandscheibe (siehe Info-Kasten) aus den Fugen. Aufgrund von Fehl- und Überbelastungen verrutscht der gallertähnliche Kern und drückt permanent gegen seinen äußeren Faserring. Die Folge: eine Bandscheibenvorwölbung (Protrusion). Allein diese Vorwölbung kann sich schmerzhaft auf einzelne Nerven, Nervenbündel, Nervenwurzeln oder das Rückenmark auswirken. Ist der Faserring selbst instabil geworden, tritt der Gallertkern sogar aus, der Prolaps (alias der Bandscheibenvorfall) ist komplett. Diesen spürt der Patient ebenfalls durch einen sehr starken Schmerz.
In beiden Fällen suchen Betroffene am besten zeitnah ihren Hausarzt auf. Der überweist sie zur umfassenden neurologischen Untersuchung an einen Neurologen, Orthopäden oder Neurochirurgen. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) machen eine genauere Diagnose hinsichtlich der Schwere des Vorfalls möglich. In einigen Fällen kann der Kern komplett aus der Bandscheibe herausrutschen, oft tritt jedoch nur ein Teil aus. Manchmal bleiben die umliegenden Strukturen auch unberührt und der Patient bemerkt den Bandscheibenvorfall gar nicht.